Mamaia oder Traurigkeit machen dich alt
von Aglaja Veteranyi
Stückbox
Monodramen Festival:
„Ich ist ein anderer“

Schwankend zwischen Bewunderung, Besitznahme und Eitelkeit erzählt eine Mutter von ihrer Tochter. Der Schauspieler Robert Baranowski verwandelt sich während der Lektüre in die alte Frau und legt Schicht um Schicht die monströse Biografie einer Migrantenfamilie frei. Aglaja Veteranyi benutzt die unperfekte Ausdrucksweise rumänischer Einwanderer als Kunstsprache und führt uns mit ihr in die Welt des Zirkus und des Varietés. Unter dem scheinbar leichten Erzählton blitzen immer wieder Erinnerungen an die Diktatur und die Flucht auf. Der bisher unveröffentlichte und stark autobiografisch gefärbte Text ist eine Hommage an alle Einwanderer.
„Was wir hören (...) ist der illusionslose Lebensrückblick einer alternden Frau. Einer Zirkuskünstlerin, Geliebten und Mutter, die noch immer Ehrgeiz, Sehnsüchte, Desillusionierung und den Alltag als Familienfrau und Emigrantin aus einem armen, undemokratischen Land zusammenzubringen versucht.“ (Basellandschaftliche Zeitung)
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Aglaja Veteranyi entstammte einer rumänischen Familie von Zirkusartisten, der Vater trat als Clown auf, die Mutter als Akrobatin. 1967 floh die Familie aus Rumänien und liess sich 1977 in der Schweiz nieder. Als Analphabetin eignete sich Aglaja Veteranyi selbst die geschriebene und gesprochene deutsche Sprache an. Daneben absolvierte sie eine Schauspielausbildung an der Schauspiel Gemeinschaft Zürich, deren Co-Leitung sie später übernahm. Sie verfasste Romane, Gedichte und Theaterstücke. International bekannt wurde sie 1999 mit dem Roman "Warum das Kind in der Polenta kocht". Aglaja Veteranyi nahm sich im Februar 2002 das Leben.
Robert Baranowski schloss sein Schauspielstudium an der Hochschule Bern ab. Anschliessend absolvierte er den Master of Arts in Schauspiel an der ZHdK. Seither spielt er in verschiedenen Formationen und Theatern, u.a. am Schauspielhaus Zürich. Seit 2013 ist er im Leitungsteam der Volksbühne Basel als Regisseur und Schauspieler tätig.
Ursina Greuel studierte Regie und Schauspiel an der ZHdK. Sie setzt sich seit bald zwanzig Jahren in ihren Arbeiten mit der zeitgenössischen Dramatik auseinandersetzte. 2002 gründete sie die Theatergruppe Matterhorn-Produktionen, die sich durch ihren konsequent musikalischen Umgang mit Sprache einen Namen gemacht hat. Sie präsidierte von 2006 bis 2015 den Berufsverband der Freien Theaterschaffenden ACT.
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Mit: Robert Baranowski.
Regie: Ursina Greuel.
Kostüm: Cornelia Peter.
Hinweise zum Spielort
Stadtbibliothek Aarau
Hinweise zum Preis
Normalpreis Fr. 22.- / Legi, u20 Fr. 15.-
Tageskarte Samstag (drei Aufführungen):
Normalpreis Fr. 45.- / AHV Fr. 40.- / Legi, u20 Fr. 30.-
Tageskarten können nur bei aarau info und unter mail@tuchlaube.ch reserviert werden.