Hans-Jörg Frey nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf die Reise in die geheimnisvolle Welt des (fiktiven) Finanzjongleurs Philipp Kuster, Banker und Anlageberater Private Banking, Zürich. Er hat es geschafft. Er ist oben angekommen. Er verdient viel Geld. Kassiert Boni in zweistelliger Millionenhöhe. Kann sich ein gutes Leben leisten. Und kann seiner Frau auch immer mal ein besonderes Geschenk machen. Es geht ihm also gut. Wenn nicht dieser verteufelte Öl-Deal wäre, der aus dem Ruder läuft.
„Frey macht aus der Figur des Zynikers mit schwankendem Gefühlshaushalt eine virtuose Studie menschlichen Versagens.“ (Kölner Stadt-Anzeiger) „Grosser Applaus für eine gelungene Jonglage zwischen scharfen Pointen, Finanzfakten und Viagra.“ (Bild Köln)
Dauer 120 Min. Mit Pause
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René Zeyer ist als Kommunikationsberater ein intimer Kenner der Teppichetagen der Bankenbranche. Seine niederschmetternden Erfahrungen mit dem Führungspersonal der Finanzindustrie hat er in dem Buch „Bank Banker Bankrott“ niedergeschrieben, einer ätzenden Realsatire auf das Investment Banking à la Suisse. Der Schauspieler und Kabarettist Hans-Jörg Frey hat aus den 88 Episoden der halbdokumentarischen Vorlage einen bitterkomischen Kabarettabend über die Abgründe des Wirtschaftslebens zusammengestellt.
Hans-Jörg Freys Philipp Kuster ist ein von keinen ethischen Zweifeln angekränkelter Blender zwischen Cash und Crash, der für seine Kunden bis hin zum diskreten Escort-Service alles organisiert, um die geforderten Umsätze zu machen. Ein Abzocker, wie er im Buche steht, der vor keinem noch so dubiosen Deal zurückschreckt, wenn er nur dem eigenen Profit dient. Und der seine Betablocker und Aufputschmittel braucht, um über die Runden zu kommen und die jungen Emporkömmlinge aus der eigenen Abteilung auf Abstand zu halten, die ihn lieber heute als morgen vom Thron stürzen wollen. Schliesslich ist es soweit – eine 300-Millionen-Fehlinvestition kostet ihn den Job. Doch da er zu viel weiss, versehen ihn seine Chefs mit dem goldenen Fallschirm. Die erstaunlichen Fakten, die René Zeyer zu Tage förderte, werden von Hans-Jörg Frey im Dialog mit dem Publikum auf den Punkt gebracht.
„Wenn Du früher Banker werden wolltest, dann war das ganz einfach: Du machtest eine Lehre bei der Sparkasse, und zwar gründlich. Ein Jahr lang interne Post, ein Jahr Akten sortieren, der Rest am Schalter. Da durftest Du der Grossmutter bei der Einzahlung der Rente auf ihr Sparbuch helfen, und was Geldanlagen betraf, war Termingeld der heißeste Tipps, den Du kriegen konntest. Aber heute, da musst Du Deinen Kunden die Ohren voll quatschen mit mathematischen Marktmodellen, implizierten Volatilitäten oder Mehrfaktor-Prognosemodellen. Die verstehen einfach nicht, warum wir diese ganzen Produkte auf den Markt werfen. Dabei ist das doch ganz einfach: Ohne neue Angebote keine Depot-Umschichtungen und ohne Depot-Umschichtungen kleinerer Bonus. Himmel Arsch! Ich bin ja bis heute nicht dazu gekommen, von meinem letzten Bonus auch nur einen Rappen sinnvoll anzulegen.“
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