Mit ihrem Buch „Fleisch und Blut“, den Erinnerungen ihres Grossvaters Hans Meister, ist der Zürcher Autorin Susanna Schwager ein Bestseller gelungen. Urs Bihler, einer der renommiertesten Schweizer Schauspieler seiner Generation, spielt den Metzger Hans Meister, in dessen bewegtem und zugleich bodenständigem Leben sich ein Jahrhundert Schweizer Geschichte spiegelt. Mit ihm steht eine junge Frau auf der Bühne, die zur Projektionsfläche einer unerfüllten Sehnsucht wird.
Ein Theaterabend, der Einblicke in eine Zeit schafft, die von Krisen, Kämpfen und tiefgehenden Umbrüchen geprägt war, und damit auch in unsere Gegenwart verweist.
„Zwei Menschen. Zwei Menschen sind genug, um aus der sparsam eingerichteten Bühne – ein Koffer voller Kleider auf dem Boden, eine Geige, die an einem Faden von der Bühne herunter hängt – etwas Grösseres zu machen.“ (Basellandschaftliche Zeitung)
> weniger
Hans Meister
wurde 1913 geboren und ist im Jahre 2005 gestorben. Seine Geschichte erzählt von einem aufgeweckten jungen Mann, der unter harten Bedingungen auf einem Bergbauernhof im Emmental aufwächst. Mehr als alles andere liebt er die Tiere, seinen Traumberuf Tierarzt muss er allerdings begraben. Er lässt sich zum Metzger ausbilden, arbeitet in Thun, dann im Schlachthaus Solothurn. Er lernt Hildi kennen und lieben, die beiden gründen eine Familie. Meister organisiert mit Geschick, Fleiss und Ehrgeiz seine weitere Karriere, die ihn und seine Familie nach Zürich führt. Er betreibt eine eigene Metzgerei, die er aufgeben muss, als die Konkurrenz der Grossverteiler den kleinen Läden die Luft abschnürt.
Stimmen zum Buch von Brigitte Schwager
„Bravourös. ‚Fleisch und Blut’ ist ein erstrangiges Zeit- und Menschen-Dokument.“ (Gerold Späth) „‚Fleisch und Blut’ ist ein berührendes, kluges Buch, das von einer verschwundenen Welt spricht, und es ist zudem ein Stück Literatur, weil Susanna Schwager die Erinnerungen ihres Grossvaters wunderbar in Sprache zu fassen weiss.“ (Urs Widmer) „Für die Mentalitätsgeschichte unseres Landes in der Zeit der viel gescholtenen Aktivdienstes, aber auch in den Wirtschaftswunderjahren, ist dies ein höchst kostbares Buch. Und es gibt Passagen, die mir bereits wie kleine Klassiker erscheinen, etwa der fast homerische Hymnus auf die Cervelat. Das hat kulturgeschichtlichen wie poetischen Wert.“ (Peter von Matt) „Erzählt in einer wunderbar schlichten Sprache, gespickt mit fast vergessenen berndeutschen Ausdrücken, beschreibt sie beispielhaft die Erfahrungen einer Generation, die die Modernisierung im Zeitraffer erlebte. Hans Meister steht für eine Männergeneration, in deren ‚Chrampferleben’ keine Zeit für Gefühle blieb. Schweizer Geschichte von unten - traurig schön.“ (Weltwoche)
> weniger