Fear & Fever
Flinn Works & Asedeva

Bild: Lea Dietrich
Noch immer sterben jährlich bis zu einer Million Menschen an den Folgen eines Mückenstichs. In einem Theatre-Science-Lab bringen die Theatergruppen Flinn Works (Berlin) und Asedeva (Dar es Salaam) die ungleiche Welt der Krankheit Malaria auf die Bühne.
Zwei Darsteller navigieren durch die Ökonomien von Wissen-schaft und Weltgesundheitsorganisation und kommentieren das Jahrtausendrennen zwischen Malariaerreger, Mensch und Moskito. Hinter der trügerischen Sicherheit des Moskitonetzes spielt das Stück mit den Mitteln einer Talkshow, schweiss-getränkter Choreographie und klinischer Studie. Begleitet von akustischen Moskitostürmen prallen Heilmethoden und Weltsichten aufeinander: Würden Sie eher das neueste Medikament eines Schweizer Pharmagiganten oder den chinesischen Tee mit demselben Wirkstoff zu sich nehmen? Favorisieren Sie die moskitoabweisende Sandale, einen guten alten Gin Tonic oder würden Sie Malaria lieber gleich mit genmanipulierten Mücken auslöschen? Ist ein Ende der Epidemie in Sicht oder werden wir auch in Europa wieder lernen müssen mit Malaria zu leben, wenn der Klimawandel die Temperaturen in die Höhe treibt?
Flinn Works, seit 2015 regelmässiger Gast am Theater Tuchlaube, setzt ein aktuelles Thema mit überraschenden Theatermitteln packend um.
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"Dabei werden relevante Fragen aufgeworfen. Etwa welche Vorstellung schauriger ist: die Infektion mit Malaria und die regelmässig wiederkehrenden Fieberschübe? Oder das gezielte Aussetzen genmanipulierter Mücken, die ihre genetische Fehlfunktion an die Nachkommen weitergeben und sich so allmählich selbst ausrotten? Nicht weniger relevant ist die Frage, wer darüber entscheiden soll, ob solch ein radikaler Eingriff, der potentiell Menschenleben retten kann, tatsächlich Anwendung findet: die Regierungen der betreffenden Länder oder doch gleich William 'Bill' Gates mit seiner milliardenschweren Stiftung? Denn letzterer hat angekündigt, der Malaria bis 2040 ein Ende zu machen." (Junge Welt, 28.9.2019)
"Fundamentale medizinische, ethische und wirtschaftliche Fragen werden in der Inszenierung aufgeworfen. (...) Bei dieser Versuchsanordnung schaut das Publikum nicht nur zu und erhält eine Fülle von Informationen. Es wird in das Geschehen einbezogen und selbst Akteur. Aus dramaturgischer Sicht ist das Konzept aufgegangen." (Hessisch Niedersächsische Allgemeine, 14.10.2019)
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Mit: Isack Peter Abeneko, Alice Harrison, Konradin Kunze & Eric Ndikumana.
Regie: Sophia Stepf.
Choreographie: Isack Peter Abeneko.
Bühne & Kostüm: Léa Dietrich.
Video Design: Jürgen Salzmann.
Sound Design: Andi Otto.
Beratung: Caroline Meier zu Biesen.
Assistenz: Alice Harrison.
Kompaniemanagement: Gustavo Fijalkow.
Kooperation: Sophiensaele Berlin.
Koproduktion: Theater Tuchlaube Aarau.
Hinweise zum Preis
Zurzeit kein Vorverkauf. Reservationen werden nur telefonisch oder per Mail entgegengenommen: 062 834 80 40 oder mail@tuchlaube.ch.