Heimweh
Rund 330 Jahre nach der "Erfindung" des Begriffes wird Heimweh nicht mehr als Schweizer Krankheit, wie über fast 200 Jahren ernsthaft diskutiert, sondern allenfalls als nostalgisches Gefühl angesehen. Die globalisierte Gesellschaft ist mobil und flexibel, und ihr Ideal ist der/die ungebundene Kosmopolit/in, der/die frei nach dem Motto lebt, "wherever I lay my hat is my home". Doch das Unbehagen an dieser Leitfigur der Spätmoderne wächst: Je mehr der moderne Mensch der Informationsgesellschaft in der Echtzeit der elektronischen Medien mit der Welt vernetzt ist, desto dringlicher wird die scheinbar veraltete Frage nach der Bedeutung des "Eigenen" für unsere Identitätskonstitution und unsere Vorstellung von einem geglückten Lebens - die individülle Geschichte und die Verbindlichkeit dessen, was einmal mit dem Begriff Heimat bezeichnet wurde.
Das Programm von Fokus Heimweh wird unterstützt durch die Kulturstiftung der Neuen Aargauischen Bank.